• JHG Teaser

Herr Kummer als Hausmeister am JHG verabschiedet

Im September 1991 hat Michael Kummer seine Stelle als Hausmeister am Blaubeurer Gymnasium angetreten. Nun geht der 1956 in Blaubeuren geborene gelernte Schreiner in Rente. Am nächsten Donnerstag wird sein letzter Arbeitstag sein, egal ob die Schulen nach den Ferien wieder geöffnet sind oder nicht. Der Anfang seines Beruflebens war von Turbulenzen geprägt. Seine Schreinerlehre hat er bei der legendären Blaubeurer Firma Fenster Schmid absolviert. Nach deren Konkurs 1975 absolvierte er seinen Bundeswehrdienst, anschließend arbeitete er einige Jahre bei Möbel Mutschler, bei der Firma Wüst, bei Bohnacker Ladenbau, eine Firma, die auch in Konkurs ging. „Das war eine Zeit, da war der Bedarf an Schreinern nicht so groß“, so Kummer. Schließlich landete er in der Kapselabfüllung der Firma Merckle, wo er die Maschinen betreute. Als er dort aber Schichtdienst machen sollte, sah er sich aus familiären Gründen nach etwas anderem um und wechselte als Hausmeister zur Stadt Blaubeuren, eine Entscheidung, die er nie bereut hat. „Sehr vielseitig, man arbeitet selbständig, kann sich seine Arbeit einteilen, hat mit Menschen zu tun, und arbeitet auch immer wieder draußen an der frische Luft“, fasst Kummer die Vorteile des Jobs zusammen. Kleine Reparaturen erledigte er immer selbst, da haben ihm seine Erfahrungen bei Merckle geholfen. Eine arbeitsintensive Zeit war der Anbau am Joachim-Hahn-Gymnasium 2006. Da war er Ansprechpartner für die beteiligten Firmen, was auch das Bauamt sehr zu schätzen wusste, immer einen Man vor Ort zu haben. „Dass ich die ganze Zeit miteinbezogen war, war auch später immer von Vorteil, denn ich kenne buchstäblich jedes Rohr“, so Kummer. In den fast 29 Jahren hat sich natürlich einiges getan. „Am Anfang waren es 350 Schüler und wenig Nachmittagsunterricht, das war ein Paradies für Reinigungskräfte“, erinnert er sich. Heute ist wegen der Belegung der Räume genaue Abstimmung nötig. Auch die Technik hat sich verändert, Früher gab es eine Heizung mit manueller Regelung, heute gibt es zusätzlich eine Lüftungsanlage und alles mit elektronischer Regelung. Und was hat sich bei den Schülern verändert? Kummer mag nicht ins allgemeine Jammern über die Jugend einstimmen, aber der Respekt der Schüler, auch untereinander, sei schon weniger geworden. Auch die Abischerze hätten sich verändert, früher ging da nichts kaputt, heute gebe es immer wieder Sachbeschädigung. Geschätzt wurde Kummer vom Kollegium für die prompte und zuverlässige Erledigung ihrer Anliegen, seien es kleine Reparaturen in den Klassenzimmern oder Aufstellen von Stellwänden und vieles mehr. Auch die Schülerinnen und Schüler schätzten ihn, er verschaffte sich zwar immer Respekt, aber ohne zu poltern, sondern ruhig und gelassen. Für den Ruhestand hat Kummer keine festen Pläne, viel raus in die Natur, Fahrrad fahren, mit dem Wohnmobil reisen. Und auch Zeit mit dem kürzlich geborenem Enkelsohn verbringen Die ersten Urlaubspläne liegen vorerst aber wegen Corona auf Eis. Geplant war, dass Kummer bei der nächsten Schulversammlung vom Kollegium und der Schülerschaft verabschiedet wird. Wann dies geschehen kann ist nun aber ungewiss. Schulleiterin Heidrun Fleischer versichert aber: "Die Verabschiedung im großen Rahmen lassen wir auf keinen Fall ausfallen".

Zurück